Der nächste Meilenstein: Das James-Webb-Weltraumteleskop hat einen weiteren wichtigen Schritt abgeschlossen. Die 18 Teilflächen seines 6,50 Meter großen Primärspiegels sind nun so weit ausgerichtet und justiert, dass ein erstes scharfes Bild entsteht. Damit ist die Funktion des ersten von vier optischen Instrumenten des Teleskops gesichert, wie die NASA mitteilt. Jetzt folgt die Feinabstimmung mit den drei restlichen Instrumente.
Das James-Webb-Weltraumteleskop ist das größte und teuerste Instrument, das je in den Weltraum gebracht wurde – und das mit Abstand komplizierteste. Denn seine Spiegel und der Sonnenschutzschild konnten erst im Weltraum in einem aufwendigen und vielschrittigen Prozess entfaltet werden. Seit Ankunft des Teleskops an seinem Arbeitsort, dem 1,5 Millionen Kilometer von uns entfernten Lagrangepunkt 2, läuft nun die Justierung der 18 Spiegelsegmente und Optiken – eine bis auf wenige Nanometer präzise Feinarbeit.
Erstes Licht vom Spiegel zur NIRCam
Jetzt vermeldet die NASA auch bei der Feinjustierung einen ersten wichtigen Erfolg: Die 18 Segmente des Primärspiegels sind inzwischen so gut ausgerichtet, dass das Webb-Teleskop das erste scharfe Bild geliefert hat. „Wir haben das Teleskop auf einen Stern ausgerichtet und fokussiert und seine Leistung übertrifft alle Erwartungen“, sagt Ritva Keski-Kuha vom Goddard Space Flight Center der NASA. „Jetzt wissen wir, dass wir das Teleskop richtig gebaut haben.“
Konkret ist mit diesem ersten Schritt der Feinjustierung nun der optische Pfad vom großen Primärspiegel des Teleskops über den Sekundär- und Tertiärspiegel bis in die Near-Infrared Camera (NIRCam) eingestellt. Dieses Instrument ist die wichtigste Kamera des Webb-Teleskops und speziell darauf ausgerichtet, Objekte im Nahinfrarotbereich bis ins Detail hinein abzubilden. Eine ganze Anordnung winziger Blenden ermöglicht es dabei, gezielt einzelne Bildbereiche abzudecken oder in den Fokus zu nehmen.