Endlich geklärt: Seit einem Monat ist das Weltraumteleskop Hubble wegen eines Computerausfalls außer Betrieb – jetzt hat die NASA herausgefunden, wo die Ursache liegt. Demnach liegt der Defekt nicht, wie zunächst angenommen, in dem für die wissenschaftlichen Instrumente zuständigen Payload-Computer. Stattdessen ist die Spannungskontrolleinheit verantwortlich. Noch heute soll das Umschalten auf die Backup-Module samt zweiter Kontrolleinheit erfolgen.
Das Hubble-Weltraumteleskop hat 31 Jahre im Weltraum überstanden und uns in dieser Zeit einzigartige Aufnahmen und Daten geliefert. Doch am 13. Juni 2021 war plötzlich Schluss: Der Payload-Computer fiel aus, das Rechnermodul, das für die Kontrolle und Koordination der wissenschaftlichen Instrumente an Bord des Teleskops zuständig ist. Als Reaktion darauf versetzte der Hauptcomputer alle Instrumente in den „Safe-Mode“, einen der Sicherheit dienenden Ruhezustand.
Seither hat die NASA versucht, die Ursache dieses Ausfalls zu finden. Nachdem mehrere Versuche, den Payload-Computer wieder zu starten, gescheitert waren, versuchten die Ingenieure zunächst, auf eines der drei Reserve-Speichermodule umzuschalten, dann geriet die Standard-Interface-Hardware in Verdacht – ein Bauteil, das die Kommunikation zum zentralen Prozessor des Payload-Computers gewährleistet.
Die Spannungskontrolle ist schuld
Nach wochenlangen Tests hat die NASA nun endlich den Fehler gefunden: Schuld am Computerausfall ist offenbar keine Komponente des Payload-Rechners, sondern die Power Control Unit (PCU). Dieses zweiteilige Modul reguliert die Spannungszufuhr zum Computer und sorgt dafür, dass sie konstant fünf Volt beträgt. Ist das nicht der Fall, gibt der Kontrollschaltkreis einen Befehl aus, der den Rechner herunterfährt.