Subtile Signale: Forscher haben die „Temperatur“ der Dunklen Materie näher eingegrenzt – und dadurch eine neue Untergrenze für die Masse und kinetische Energie der geheimnisvollen Dunkle-Materie-Teilchen ermittelt. Dafür analysierten sie subtile Veränderungen im Lichtfluss ferner Quasare, die durch Dunkle Materie verursacht werden. Das Ergebnis bestätigt zwar das gängige „Cold Dark Matter“-Modell – schließt aber auch eine „warme“ Dunkle Materie nicht komplett aus.
Obwohl die Dunkle Materie überall im Kosmos präsent ist, ist noch immer völlig unbekannt, woraus sie besteht. Klar scheint nur, dass es sich um Teilchen handeln muss, die über die Schwerkraft mit normaler Materie interagieren, aber sonst so gut wie gar nicht. Nach dem gängigen „Cold Dark Matter“-Modell sollen diese Teilchen massereich und eher „kalt“ sein – kalt bedeutet hier eine im Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit langsame Bewegung. Als vielversprechendste Kandidaten dafür gelten die „Weakly Interacting Massive Particles“ (WIMP), aber auch „Strongly Interacting Massive Particles“ (SIMP).

Doch es gibt auch Modelle, die leichtere, „wärmere“ Teilchen der Dunklen Materie postulieren. Kandidaten dafür wären unter anderem sterile Neutrinos – eine bisher nicht nachgewiesene vierte Neutrino-Variante – oder Axionen. Beide Teilchen wären hundert bis Milliarden Mal leichter als ein Elektron.
Verstärktes Licht als „Thermometer“
Um das Spektrum für die Dunkle-Materie-Teilchen weiter einzugrenzen, haben nun Jen-Wei Hsueh von der University of California in Davis und seine Kollegen das Licht ferner Quasare als eine Art kosmisches „Thermometer“ genutzt. Sie analysierten dafür die Helligkeit und den Lichtfluss von sieben Quasaren, deren Strahlung durch die Schwerkraft von im Vordergrund liegenden massereiche Galaxien verstärkt wird.