Sturmbänder wie auf dem Jupiter: Astronomen haben erstmals beobachtet, wie die Wolken auf zwei nur 6,5 Lichtjahre entfernten Brauen Zwergen aussehen – und überraschende Unterschiede entdeckt. Obwohl sich beide auf den ersten Blick ähneln wie Zwillinge, hat Luhman 16B diffuse, unregelmäßige Wolken, während sein Partner Luhman 16A zwei deutliche, stabile Wolkenbänder zeigt. Seine Atmosphäre ähnelt damit auffallend der des Gasriesen Jupiter.

Nach Proxima und Alpha Centauri sowie Barnards Stern sind sie unsere nächsten Nachbarn im All: Nur rund 6,5 Lichtjahre entfernt von uns umkreisen sich zwei Braune Zwerge, Luhman 16A und B. Als „gescheiterte“ Sterne sind sie mit rund 30 Jupitermassen zwar größer als die meisten Planeten, dennoch reicht ihre Masse nicht aus, um eine anhaltende Kernfusion zu zünden. Deshalb sind sie nur rund 1.000 Grad warm und in mancher Hinsicht einem Gasplaneten durchaus ähnlich.
Das gilt auch für die Atmosphäre der Braunen Zwerge: Bei einigen dieser Himmelskörper haben Astronomen Wolken aus Ammoniak, Wassereis und Silikaten nachgewiesen – ähnlich wie es sie auch auf dem Jupiter gibt.
Polarisation als Wolkenmesser
Doch wie sieht es mit der Atmosphäre unserer beiden Nachbar-Zwerge aus? Das haben Forscher um Maxwell Millar-Blanchaer vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA nun näher untersucht. Dafür analysierten sie das schwache Licht von Luhman 16A und B erstmals mit einem Polarimeter – einem Instrument, das die verschiedenen Schwingungsrichtungen des Lichts sichtbar machen kann. Diese Polarisation kann verraten, welche Wolken es auf einem Himmelskörper gibt.