Verbotene Eingriffe: Zeitreisen führen gängiger Annahme nach zu kausalen Paradoxa – zu physikalisch unmöglichen Veränderungen der Zeitlinie. Doch es gibt eine Lösung, wie nun zwei Mathematiker entdeckt haben. Demnach sorgt eine Art Rekalibrierung verknüpfter Ereignisse automatisch dafür, dass alle Aktionen eines Zeitreisenden dennoch zum selben Endergebnis führen. Zumindest mathematisch lässt sich das „Großvaterparadoxon“ demnach umgehen.
Technisch sind Zeitreisen unmöglich – und werden es möglicherweise immer bleiben. Doch rein physikalisch kann der stetige Fluss der Zeit ausgetrickst werden. Schon 1949 entdeckte der Mathematiker Kurt Gödel, dass Albert Einsteins Feldgleichungen unter bestimmten Voraussetzungen sogenannte geschlossene zeitartige Kurven (closed timelike curves, CTC) zulassen. Theoretisch erlauben sie das Zurückkehren eines Objekts in seine eigene Vergangenheit – mit anderen Worten eine Zeitreise.
Möglich wäre das beispielsweise durch ein Wurmloch, ein Schwarzes Loch, dessen enorme Gravitationswirkung die Raumzeit so stark krümmt, dass eine geschlossene Schleife entsteht.
Die Hürde des Großvaterparadoxons
Das Problem jedoch: Wenn Zeitreisen möglich sind, dann könnten kausale Paradoxa auftreten. Ein klassisches Beispiel ist das Großvaterparadoxon: Wenn ein Zeitreisender in der Vergangenheit seinen Großvater tötet, bevor dieser seinen Vater gezeugt hat, dürfte er selbst nie geboren werden. Der Zeitreisende existierte daher zu seiner Zeit gar nicht und könnte auch nicht zurückreisen. Die klassische Physik verbietet solche kausalen Paradoxa.