Zuwachs um unseren Nachbarstern: Proxima Centauri hat neben seinem potenziell lebensfreundlichen Erdzwilling noch einen zweiten Planeten, wie nun zwei Forscherteams unabhängig voneinander bestätigen. Der äußere Planet Proxima c hat etwa die siebenfache Erdmasse und umkreist den Stern in 1,5-facher Entfernung Erde-Sonne. Teleskopaufnahmen deuten zudem darauf hin, dass er Ringe oder eine Staubscheibe besitzen könnte.
Der Rote Zwergstern Proxima Centauri liegt nur gut vier Lichtjahre von uns entfernt – er ist unser nächster Nachbar im All. Umso spannender ist die Tatsache, dass dieser Stern einen potenziell lebensfreundlichen Planeten besitzt. Proxima Centauri b ist etwa so groß wie die Erde, kreist in der habitablen Zone und hat vielleicht auch flüssiges Wasser. Insofern könnte dieser Planet ein vielversprechendes erstes Ziel für eine interstellare Mission sein.

Verräterisches Taumeln
Doch Proxima b ist nicht allein: 2017 detektierten Astronomen mehrere Staubringe um unseren Nachbarstern, im Januar 2020 fand ein Team erste Hinweise auf einen zweiten, weiter außen kreisenden Planeten. Anhaltspunkte dafür lieferte die Radialgeschwindigkeit, ein periodisches „Taumeln“ des Sterns, das sich in Spektraldaten als Wellenlängen-Verschiebung seines Lichts bemerkbar macht. Diesen Daten zufolge könnte der zweite Planet, Proxima Centauri c, eine schwere Supererde sein, die weit jenseits der habitablen Zone kreist.
Das allein reichte jedoch nicht aus, um die Existenz von Proxima c zu beweisen. Zudem lässt sich das zweite klassische Verfahren der Planetenjäger, die Transitmethode, bei diesem System nicht anwenden. Denn es ist so ausgerichtet, dass die Planeten von uns aus gesehen nie direkt vor ihrem Stern vorüberziehen – man kann daher keine Abschattungen nachweisen. Dennoch haben nun gleich zwei Forschergruppen weitere Indizien für den zweiten Planeten zusammengetragen.