Wer an Akne leidet, sollte wenig Leber, Hering und Algen essen. Denn in diesen Lebensmitteln ist besonders viel Vitamin B12 enthalten – und dieses fördert die entzündeten Pusteln im Gesicht. Auch Vitaminpräparate mit B12 sind für Aknepatienten eher tabu. Warum das B12 die Akne verschlimmert, haben Forscher nun aufgeklärt: Ist zu viel B12 in der Haut, verändert sich die Genaktivität der Hautbakterien. Dadurch produzieren sie ein Molekül, das die Hautentzündungen fördert.
Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen: Mehr als 80 Prozent aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen weltweit leiden unter diesen Pickeln und Pusteln, die vor allem im Gesicht auftreten. „Zwar ist Akne nicht gefährlich, sie kann aber sehr schmerzhaft, entstellend und narbenbildend sin“, erklären Dezhi Kang von der University of California in Los Angeles und ihre Kollegen. Das führt bei vielen Jugendlichen zu Komplexen und einem geringen Selbstwertgefühl.
Letztlich entstehen die Aknepickel durch eine Entzündung in den Haarfollikeln der Haut, verursacht vor allem durch Bakterien der Art Propionibacterium acnes. „Seltsamerweise ist dieses Bakterium aber einer der Hauptkommensalen auf unserer Haut – es dominiert die Hautflora auch bei Gesunden“, so die Forscher. Warum aber löst das Bakterium nur bei Aknepatienten die Follikelentzündungen aus? Schon länger vermutet man, dass auch die Hautumgebung dafür eine Rolle spielt, beispielsweise eine besonders hohe Talgproduktion.
Genaktivität der Hautbakterien verschieden
Bei manchen Aknepatienten scheint auch das Vitamin B12 eine Rolle zu spielen: Nehmen sie besonders viel von diesem Vitamin auf, beispielsweise durch Fleisch, Milchprodukte oder Nahrungsergänzungsmittel, dann nehmen die Pickel und Pusteln zu. Warum das so ist und bei wem diese Reaktion auftritt, war jedoch bisher unbekannt.