Schützendes Erbe: Alte Väter vererben besonders lange Telomere – und damit eine wichtige Voraussetzung für ein langes Leben. Wie eine Studie nun bestätigt, geht eine späte Vaterschaft mit verlängerten Schutzkappen an den Chromosomen der Kinder und Enkelkinder einher. Sogar der Großvater mütterlicherseits beeinflusst demnach die Länge dieser schützenden Strukturen. Was dies jedoch konkret für die Gesundheit und die Lebenserwartung der Nachkommen bedeutet, muss noch geklärt werden.
Jedes Mal, wenn sich eine Körperzelle teilt, verlieren die in ihr liegenden Chromosomen einen Teil ihrer schützenden Kappen – der sogenannten Telomere. Wenn diese Schutzkappen nach vielen Zellteilungen irgendwann eine bestimmte Länge unterschreiten, kann sich die Zelle nicht mehr teilen. Sie wächst nicht mehr oder stirbt ganz ab. Dieser Prozess ist wesentlich verantwortlich dafür, dass wir altern.
Grundsätzlich gilt: Je älter ein Mensch ist, desto kürzer sind die Telomere seiner Chromosomen. Doch es gibt eine Ausnahme – bei Spermienzellen werden die Schutzkappen mit zunehmendem Alter sogar immer länger. Vermutlich liegt dies an einer besonders hohen Aktivität des Enzyms Telomerase, das die Endstücke der Chromosomen wiederherstellen kann.

Telomerlänge im Blick
Ausgehend von dieser Beobachtung haben Wissenschaftler um Dan Eisenberg von der University of Washington in Seattle bereits vor einigen Jahren einen interessanten Zusammenhang aufgedeckt: Männer, die erst spät Vater werden, vererben ihren Kindern besonders lange Telomere. Dies enthüllten Untersuchungen bei Familien auf den Philippinen.