Dass Aluminium Nervenschäden verursachen kann, ist schon länger bekannt. Jetzt haben britische Mediziner erstmals nachgewiesen, dass eine schleichende Vergiftung mit dem Metall auch Alzheimer hervorrufen kann. Im Gehirn eines relativ jung an Alzheimer gestorbenen Patienten stießen sie auf stark erhöhte Aluminiumwerte. Der Patienten war zu Lebzeiten bei seiner Arbeit Aluminium-Sulfat Staub ausgesetzt.
Weltweit sind rund 35 Millionen Menschen an Alzheimer erkrankt. Allein in Deutschland leben derzeit etwa 1,5 Millionen Betroffene. Der Welt-Alzheimer-Bericht von 2013 prognostiziert alarmierendes für 2050: Die Zahl soll sich demnach auf 115 Millionen weltweit verdreifachen. Der Hauptgrund für diesen drastischen Anstieg ist die zunehmende Lebenserwartung. Jedoch mit dem „älter werden“ der Gesellschaft allein lassen sich diese Zahlen schon länger nicht mehr erklären. Was ist es also, das immer mehr Menschen an dieser Demenz erkranken lässt? Dieser Frage haben sich britische Forscher angenommen. Sie untersuchten, ob ein häufiger Kontakt zu Aluminium-Staub Alzheimer hervorgerufen kann.
Diagnose Alzheimer schon mit 58 Jahren
Im Jahr 2003 hatte ein Mann aus Nordosten Englands im Alter von 58 Jahren die Diagnose Alzheimer erhalten. Zu jung eigentlich für diese Erkrankung, die in der Regel Menschen ab 65 Jahren betrifft. Doch die Krankheit schritt unaufhaltsam fort, das Kurzzeitgedächtnis verschlechterte sich, Depressionen kamen hinzu. Wenige Jahre später, mit 66 Jahren, starb der Patient. Die neuropathologische Untersuchung seines Gehirns bestätigte die Diagnose: Der Mann hatte Alzheimer-Demenz im Spätstadium.
Die Ärzte wollten den Fall nicht auf sich beruhen lassen und spürten einer möglichen Ursache für diesen eher ungewöhnlichen Alzheimer-Fall nach. Ihr Verdacht: Eine schleichende Vergiftung mit Aluminium könnte die Ursache sein. Von Aluminium ist schon länger bekannt, dass es neurotoxisch wirkt und auch den Verdacht, das Metall könnte Demenzen fördern, gab es schon, es fehlten allerdings Beweise.