Coronatest leichter gemacht: Bisher muss auch für einen Antigen-Schnelltest ein Abstrich aus dem hinteren Rachen- oder Nasenraum gemacht werden – eine unangenehme Prozedur. Doch nun belegt eine Studie deutscher Forscher, dass auch ein gründliches Abstreichen im vorderen Nasenraum kaum weniger präzise Ergebnisse beim Antigentest liefert. Das könnte den Weg zum Selbsttest auf Covid-19 ebnen.
Antigen-Schnelltests verraten innerhalb von 15 bis 30 Minuten, ob jemand mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert und potenziell ansteckend ist. Zwar sind sie weniger präzise als der klassische PCR-Test, dafür können sie beispielsweise im Altersheim, in Schulen oder vor dem Verwandtenbesuch schnell klären, ob jemand gerade infektiös ist oder nicht. Bisher allerdings läuft der Einsatz dieser Schnelltests nur schleppend an.
Muss es der tiefe Rachen-Abstrich sein?
Das Problem: Die in Deutschland verwendeten Antigen-Schnelltests erfordern einen Nasen-Rachen-Abstrich – eine unangenehme und schwierige Prozedur. Dabei muss ein langes Wattestäbchen am Zäpfchen vorbei tief in den Rachen oder durch die Nase bis in die hintere Nasenhöhle gesteckt werden. Deshalb müssen diese Tests von geschultem Personal durchgeführt werden. Als Selbsttest sind sie bislang nicht zugelassen.
„Ein solcher professioneller Nasen-Rachen-Abstrich ist aus zwei Gründen eine Hürde für den breiten Einsatz von Antigen-Schnelltests“, erklärt Frank Mockenhaupt von der Charité Universitätsmedizin in Berlin. „Erstens ist ein tiefer Nasenabstrich für viele Menschen unangenehm, sie werden eine regelmäßige Testung deshalb vielleicht eher meiden. Zweitens bindet der Abstrich medizinisches Personal, ist organisatorisch aufwendig und benötigt eine Schutzausrüstung.“