Wirkstoff aus der Natur: Der Inhaltsstoff eines asiatischen Lotwurz-Gewächses könnte gegen schwarzen Hautkrebs helfen. Wie Experimente enthüllen, zerstört dieser Wirkstoff die Tumorzellen, indem er sie zum Beispiel in den programmierten Zelltod treibt. Auch in ersten Tierversuchen hat sich die Substanz bereits bewährt. Den Forschern zufolge könnte sie sich daher als Ausgangsbasis für die Entwicklung neuer Medikamente eignen.
Schwarzer Hautkrebs gehört zu den gefährlichsten Tumorerkrankungen. Rechtzeitig erkannt, kann die bösartige Hautveränderung zwar sehr gut behandelt werden. Doch sobald der Tumor Metastasen gebildet hat, breitet er sich aggressiv aus und die Heilungschancen sinken rapide. Um die Prognose auch für Melanom-Patienten mit Metastasen zu verbessern, suchen Mediziner inzwischen nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten – unter anderem in der „Apotheke“ der Natur.
Wirkstoffsuche im Pflanzenreich
Nadine Kretschmer von der Universität Graz und ihre Kollegen haben sich in diesem Zusammenhang Heilpflanzen gewidmet, die aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bekannt sind. „Ausgangspunkt war die Frage, welche Pflanzen in der TCM als Heilmittel gegen krebsähnliche Erkrankungen verwendet werden und ob sich daraus ein Wirkstoff gegen Krebs gewinnen lässt“, erklärt Kretschmer.
Die Wissenschaftler testeten zunächst 253 Extrakte aus 76 Heilpflanzen an unterschiedlichen Krebszellen. Als besonders vielversprechender Kandidat erwies sich dabei ein Wirkstoff aus dem asiatischen Lotwurz-Gewächs Onosma paniculata: die Substanz Beta-beta-Dimethylacrylshikonin.