Kurz, aber kräftig: Schon fünf Minuten Treppensteigen, Rennen oder Bergaufgehen pro Tag reichen, um den Blutdruck messbar zu senken, wie eine Studie zeigt. Investieren Bluthochdruck-Patienten gut 20 Minuten täglich in intensivere Bewegung, kann das ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen sogar um bis zu 28 Prozent verringern. Es muss demnach nicht immer die ausgedehnte Joggingrunde oder der Besuch im Fitnessstudio sein: Auch intensivere Sporteinlagen im Alltag helfen schon.
Bluthochdruck ist längst eine Volkskrankheit: Stress und zu langes Arbeiten, ungesunde Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung fördern bei vielen Menschen die chronische Entzündung und Versteifung der Blutgefäße. Die Folge ist ein zu hoher Blutdruck von mehr als 140/90 Millimeter Quecksilber (mmHg). Das wiederum erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfälle und Nierenschäden erheblich, zudem kann er das Gehirn schädigen und eine Demenz begünstigen.
Zwar ist klar, dass eine Änderung der Ernährung und mehr Sport viel dazu beitragen können, den Blutdruck zu senken und die Adern elastisch zu halten. Doch wie viel und welcher Sport dafür nötig ist und ob auch Alltagsbewegung gegen Bluthochdruck hilft, ist erst in Teilen geklärt.
15.000 „freilaufende“ Testpersonen
Jetzt schafft eine Studie mit knapp 15.000 Teilnehmenden in fünf Ländern mehr Klarheit. Dafür statteten Joanna Blodgett vom University College London und ihr Team alle Testpersonen mit einem Bewegungssensor aus, der eine Woche lang ihre körperliche Aktivität im Alltag rund um die Uhr aufzeichnete. Die Art der Aktivität teilten die Forschenden dabei in sechs Kategorien ein: Schlaf, Sitzen und andere eher unbewegte Beschäftigungen, Stehen, langsames und schnelleres Gehen sowie intensivere Bewegung wie Rennen, Treppensteigen oder Fahrradfahren.