Verräterische Spritzer: Blutspuren könnten Rechtsmedizinern künftig das Alter von Opfern und Verdächtigen in einem Kriminalfall verraten. Denn: Bestimmte Blutbestandteile verändern im Laufe des Lebens ihre Struktur – und diese Veränderungen erlauben zuverlässige Rückschlüsse darüber, ob eine Person noch Kind, jugendlich oder erwachsen ist. Wie Forscher berichten, muss die Genauigkeit der Methode zwar noch verfeinert werden. In Zukunft könne sie die Arbeit von Tatortermittlern aber erheblich erleichtern.
Neben Fingerabdrücken sind Blutspritzer die wohl verräterischsten Spuren an einem Tatort. So können Rechtsmediziner anhand der Form und Verteilung von Blutspuren Rückschlüsse auf den Hergang des Geschehens ziehen. Außerdem enthält Blut DNA – und damit wichtige Hinweise auf die Identität von Täter und Opfer. In Zukunft könnte die Körperflüssigkeit sogar noch ein weiteres Geheimnis lüften: das Alter desjenigen, der die roten Spuren hinterlassen hat.
Bisher führen Forensiker Altersbestimmungen entweder mittels Analyse von Knochen und Zähnen durch oder indem sie ein DNA-Profil erstellen. Das Problem: Für Ersteres braucht man einen Körper, für Letzteres eine Übereinstimmung in einer Datenbank, die die Person und somit ihr Alter eindeutig identifiziert. Doch diese Bedingungen sind mitnichten bei jedem Kriminalfall gegeben.
Strukturelle Veränderungen
Aus diesem Grund haben Kyle Doty und Igor Lednev von der University at Albany nach einem alternativen Lösungsansatz gesucht. Ihre Idee: Um das Alter eines Menschen abzuschätzen, könnte man Biomarker untersuchen, die sich im Laufe des Lebens verändern. Dies trifft zum Beispiel auf einige Bestandteile menschlichen Blutes zu, insbesondere auf Hämoglobin.