Biomarker entdeckt: In Zukunft könnte ein Bluttest Schwangeren verraten, wie hoch ihr Risiko für eine Frühgeburt ist. Denn Forscher haben herausgefunden: Anhand von bestimmten, im Blut zirkulierenden RNA-Schnipseln lässt sich der weitere Schwangerschaftsverlauf erstaunlich gut prognostizieren. Ob ein Kind zu früh auf die Welt kommt oder nicht – das beantwortet die Auswertung dieser Signale demnach mit einer Genauigkeit von rund 80 Prozent.
Knapp zehn Prozent aller Babys kommen in Deutschland vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt – und gelten damit als „Frühchen“. Diese Säuglinge sind für ein Leben außerhalb des Mutterleibs eigentlich noch nicht reif genug. Dass sie die schützende Gebärmutter trotzdem vorzeitig verlassen, dafür können viele unterschiedliche Faktoren verantwortlich sein.
So fördern unter anderem seelische Belastungen der Mutter, Alkoholkonsum während der Schwangerschaft, Umwelteinflüsse wie Feinstaub oder Erkrankungen wie Diabetes das Risiko für eine Frühgeburt. Auch bei Schwangeren, die bereits eine vorzeitige Geburt hatten, ist die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Frühgeburt hoch.
Suche nach Biomarkern
Trotz dieser bekannten Faktoren ist eine genaue Prognose schwierig: Es gibt derzeit keinen medizinischen Test, der die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt verlässlich vorhersagen kann. Um dies zu ändern, forschen Wissenschaftler schon länger nach möglichen Biomarkern. Ein Team um Thuy Ngo von der Stanford University ist dabei nun einen wichtigen Schritt vorangekommen.