Bekommt dein Kind genügend Schlaf? Die Antwort auf diese Frage könnte künftig ein einfacher Bluttest liefern. Denn die Konzentration bestimmter Moleküle im Blut hängt bei Kindern und Jugendlichen mit der Schlafdauer zusammen, wie Forscher herausgefunden haben. Als Marker dient dabei sogenannte microRNA. Sie verrät, ob das Schlafverhalten den gängigen Empfehlungen entspricht – und könnte demnach auch Hinweise auf die Anfälligkeit für Erkrankungen geben.
Schlafmangel macht uns nicht nur müde, reizbar und unkonzentriert. Auf Dauer kann zu wenig Schlaf auch unserer Gesundheit schaden: Langfristig steigt dadurch unter anderem das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen, wie Studien belegen. Für Kinder ist ausreichend Schlaf dabei besonders wichtig. Sie befinden sich noch in der Entwicklungsphase und benötigen im Schnitt deutlich längere nächtliche Ruhepausen als Erwachsene.
Doch wie lässt sich überprüfen, ob ein Kind genug schläft? Wie Giuseppe Iacomino von Italiens Nationalem Forschungsrat in Avellino und seine Kollegen berichten, könnte dafür künftig ein einfacher Bluttest reichen. Demnach finden sich in dem Körpersaft eindeutige Hinweise auf die Schlafdauer.
Kurzschläfer oder Normalschläfer?
Um herauszufinden, ob sich das Schlafverhalten im Blut widerspiegelt, untersuchten die Forscher 111 Kinder und Jugendliche aus acht europäischen Ländern – darunter auch Deutschland. Die Studienteilnehmer waren allesamt im Schulalter, normalgewichtig und gesund. Sie schliefen aber nach eigenen Angaben unterschiedlich lange.