Belastete Textilien: Das umstrittene Umwelthormon Bisphenol A (BPA) steckt offenbar auch in Kinderkleidung. Wie eine Untersuchung aus Spanien zeigt, ist der Stoff unter anderem in Socken für Babys und Kinder enthalten. Demnach ließ sich die potenziell schädliche Substanz in neun von zehn getesteten Textilien nachweisen – darunter auch Produkte internationaler Marken. Wie groß das gesundheitliche Risiko durch die Socken ist, ist allerdings noch unklar.
Die Chemikalie Bisphenol A (BPA) steckt in vielen Alltagsprodukten – von Wasserflaschen, über Konservendosen bis hin zu Plastikschüsseln und Kassenzetteln. Oft ist diese Substanz Zusatzstoff von sogenannten Weichmachern, die Kunststoffe flexibel, geschmeidig und elastisch machen sollen. Doch sie ist mehr und mehr umstritten. Der Grund: BPA kann nachweislich in den Hormonhaushalt eingreifen und steht im Verdacht, beim Menschen zu gesundheitlichen Problemen zu führen.
So soll das Umwelthormon unter anderem Autismus begünstigen, Wachstumsprozesse stören und Übergewicht fördern können. Besonders bedenklich ist in diesem Zusammenhang, dass der Stoff mitunter auch in Produkten für Babys und Kleinkinder enthalten ist – sie reagieren sehr empfindlich auf hormonartige Substanzen.
Kinderkleidung im Blick
Seit 2011 ist der Einsatz von BPA in Babyflaschen in der Europäischen Union (EU) zwar verboten. Über andere Quellen sind die Kleinsten dem potenziellen Schadstoff allerdings nach wie vor ausgesetzt. Wie Carmen Freire von der Universität Granada und ihre Kollegen nun herausgefunden haben, stellt sogar Kinderkleidung offenbar ein Risiko dar.