Bewegung hilft: Wer nach einer Brustkrebsdiagnose körperlich aktiv bleibt oder wird, erhöht seine Überlebenschancen deutlich. Schon ein moderates Training von drei Stunden zügiger Spaziergänge pro Woche kann die Sterblichkeit um fast ein Drittel gegenüber bewegungsarmen Patientinnen reduzieren, wie eine Studie nun zeigt. Besonders ausgeprägt war der Effekt beim häufig vorkommenden „Östrogenrezeptor-positiven“ Brustkrebs und bei Patientinnen, die ihre Wechseljahre schon hinter sich hatten.
Bewegung wirkt sich nachweislich positiv auf den Verlauf einer Krebserkrankung aus. So kann körperliche Aktivität etwa der Blutarmut entgegenwirken, die mit der Krankheit einhergeht und bei den Patienten zu Gewichtsverlust, Müdigkeit und eingeschränktem Leistungsvermögen führt. Bei Brustkrebs und Darmkrebs zeigte sich in Studien außerdem, dass Sport sogar das Sterberisiko verringern kann. Doch wieviel und welche Art von Aktivität es braucht, um den Krankheitsverlauf derart günstig zu beeinflussen, ist bislang noch weitestgehend unbekannt.
Sportliche Krankenschwestern
Forschende um Renée Fortner vom Norwegischen Krebsregister haben nun erstmals genauer untersucht, welches Maß an Bewegung bei Krebs tatsächlich hilft. Dafür werteten sie Daten aus der Nurses Health-Studie und der Nurses Health II-Studie aus. Diese 1976 und 1989 gestarteten Untersuchungen erforschen Krankheitsrisikofaktoren bei Frauen und umfassen Gesundheitsdaten von fast 240.000 US-amerikanischen Krankenschwestern.
In die Auswertung des Forschungsteams flossen die Daten von insgesamt 9.308 an Brustkrebs erkrankten Frauen ein. Diese hatten alle zwei Jahre, sowohl vor als auch nach der Diagnose, Auskunft über Dauer und Art ihrer sportlichen Freizeit-Aktivitäten gegeben. Um die verschiedenen körperlichen Aktivitäten der Frauen miteinander vergleichen zu können, mussten diese zunächst in eine einheitliche Maßeinheit umgerechnet werden. Anschließend ermittelten Fortner und seine Kollegen, wie das Sterberisiko der Frauen mit ihrem Bewegungsniveau zusammenhing.