Erhöhtes FSME-Risiko: Die aus südlichen Gefilden stammende Auwaldzecke Dermacentor reticulatus hat sich inzwischen in ganz Deutschland ausgebreitet, wie aktuelle Erhebungen belegen. Dies erhöht das Risiko einer Infektion mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), weil auch diese Zecke die FSME-Viren in sich tragen kann. Die Risikogebiete für FSME haben sich inzwischen bis nach Norddeutschland ausgedehnt.
Mit dem Klimawandel und den immer milderen Wintern etablieren sich zunehmend auch tropische Mücken- und Zeckenarten in Deutschland – und damit potenzielle Überträger von Krankheiten. So haben eingeschleppte Zecken der Gattung Hylomma hierzulande bereits Menschen mit Fleckfieber infiziert, Buntzecken der Gattung Dermacentor können unter anderem die Hundekrankheit Babesiose, die Hasenpest Tularämie oder das auch für Menschen gefährliche Q-Fieber übertragen.
Deshalb werden die Zeckenpopulationen in Deutschland kontinuierlich überwacht – auch mithilfe von Citizen-Science-Projekten. Bereits in den letzten Jahren hatten diese ergeben, dass sich die ursprünglich aus Südosteuropa stammende Auwaldzecke Dermacentor reticulatus in Deutschland immer weiter ausbreitet.
Auwaldzecke in allen Bundesländern
Jetzt bestätigen aktuelle Ergebnisse dieser Erhebungen, dass sich die Auwaldzecke inzwischen in ganz Deutschland etabliert hat. Zusammen mit anderen Dermacentor-Zecken machte sie den Großteil der rund 8.000 im Jahr 2021 zur Untersuchung eingesendeten Zecken aus. „Die Einsendungen kamen aus allen Bundesländern. Daran sehen wir, dass sich die Auwaldzecke bundesweit ausbreitet“, berichtet Projektleiterin Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim.