Täuschend ähnlich: Erstmals zeigen Aufnahmen, wie die nach der Corona-Impfung von unseren Zellen gebildeten Virenproteine aussehen – und wie nahe sie ihrem Vorbild, dem Spike-Protein von SARS-CoV-2 kommen. Demnach lässt die Impfung mit Vektorvakzinen wie AstraZeneca nicht nur reichlich virale Proteine auf den Zellen sprießen, diese ähneln ihrem Vorbild auch bis in die Zuckeranlagerungen hinein, wie die Forscher berichten.
Ziel aller Corona-Impfstoffe ist es, unsere Immunabwehr mit dem Spike-Protein von SARS-CoV-2 vertraut zu machen. Denn dann bildet sie passende Antikörper und T-Zellen gegen dieses Virusprotein. Erfolgt dann eine Infektion mit dem Coronavirus, wird dieses neutralisiert, bevor es sich in unseren Zellen vermehren kann. mRNA-Impfstoffe erreichen diesen Effekt, indem sie die Bauanleitung für das Spike-Protein als Boten-RNA in die Zellen einschleusen. Vektor-Impfstoffe wie Sputnik-V, AstraZeneca oder Johnson&Johnson nutzen ein harmloses Trägervirus, um den Gencode in unsere Zellen zu bringen.

Alle Impfstoffen gemeinsam ist jedoch, dass unsere Zellen daraufhin das virale Spike-Protein herstellen und auf ihrer Zelloberfläche präsentieren – das gibt dem Immunsystem den Anreiz, sich dieses Protein zu merken.
Impfproteine im Visier
Aber wie gut funktioniert dieses Prinzip? Und wie perfekt ahmen unsere Zellen das virale Protein nach? Das haben Yasunori Watanabe von der University of Southampton und seine Kollegen nun am Beispiel des AstraZeneca-Impfstoffs AZD1222 untersucht. Wichtig sei dabei, wie gut die Impfproteine die virale Proteinstruktur reproduzieren, aber auch, ob die für dieses Protein typischen Zuckeranlagerungen übereinstimmen – denn auch diese Glycane sind ein Erkennungsmerkmal für die Antikörper.