Oft eklig – aber auch ansteckend? Schon länger ist bekannt, dass das Spülen von Toiletten eine ganze Wolke von Aerosolen freisetzt. Jetzt belegt eine Modellsimulation, dass Urinale sogar noch größere Aerosolschleudern sind: Ihre Tröpfchen sind schneller und werden höher geschleudert als bei der Toilette. Die Forscher raten daher, in öffentlichen Toiletten und vor allem bei der Nutzung von Urinalen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Öffentliche Toiletten sind schon per se nicht gerade ein Wohlfühlort – und das durchaus zu Recht. Denn trotz regelmäßiger Reinigung wimmelt es dort an Türklinken, Wasserhähnen und anderen Objekten oft vor Keimen. Einer Studie zufolge könnten deshalb Flughafentoiletten geradezu Hotspots für die Weitergabe multiresistenter Bakterien sein.
Klospülung als Aerosolschleuder
Doch die Gefahr lauert nicht nur auf den Oberflächen: Bei jedem Spülen setzen Turbulenzen in der Kloschüssel ganze Wolken von Aerosolen frei. Sie können im schlimmsten Fall ebenfalls Erreger in sich bergen – beispielsweise, wenn der Vorgänger nicht korrekt abgezogen hat. Im Zuge der Corona-Pandemie stellt sich daher die Frage, ob einer Übertragung von SARS-CoV-2 durch öffentliche Toiletten möglich oder wahrscheinlich ist.
Schon vor einigen Wochen ergaben erste Studien, dass eine Ansteckung durch die beim Spülen erzeugten Aerosole zumindest nicht ausgeschlossen werden kann. „Noch schlimmer ist, dass zwei Covid-19-Fälle in Peking sich in einer öffentliche Toilette infiziert haben sollen – was im Prinzip beweist, dass solche Orte zumindest eine potenzielle Gefahr darstellen“, sagen Ji-Xiang Wang von der Universität Yangzhou und seine Kollegen.