Starker Booster: Folgt auf eine Erstimpfung mit AstraZeneca als zweite Dosis BioNTech/Pfizer, ist die Immunantwort stärker als bei zwei gleichen Impfstoffen, wie nun auch eine deutsche Studie bestätigt. Demnach produzierten die Geimpften nach einer solchen Vakzin-Kombination zehnmal mehr Antikörper und eine stärkere T-Zell-Reaktion als nach zwei Dosen AstraZeneca. Dies bestätigt die starke Wirksamkeit solcher heterologen Impfungen.
In Deutschland werden zurzeit vier Impfstoffe gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 eingesetzt: die beiden auf Trägerviren basierenden Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson& Johnson sowie zwei mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNTech/Pfizer. Seitdem jedoch bekannt ist, dass nach einer Impfung mit den Vektor-Vakzinen in seltenen Fällen und vor allem bei jüngeren Frauen Hirnvenenthrombosen auftreten können, erhalten viele mit AstraZeneca Erstgeimpfte als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff.
Vorteil durch heterologe Impfung?
Schon im Mai 2021 legten mehrere Studien unter anderem aus Spanien und Großbritannien nahe, dass eine solche Impfstoffkombination – von Immunologen auch heterologe Impfung genannt – die Impfwirkung sogar verstärken können. Denn gerade bei Vektor-Vakzinen besteht das Problem, dass das Immunsystem nach der ersten Dosis auch gegen das Trägervirus Antikörper bildet. Diese Immunantwort schwächt dann die Wirkung der zweiten Impfdosis.
Bei einer heterologen Impfung besteht dieses Problem nicht: Weil der mRNA-Impfstoff kein Trägervirus nutzt, bleibt auch bei der zweiten Dosis die volle Wirksamkeit erhalten. Wie sich dies konkret bei einer Kombination von AstraZeneca als Erstdosis und BioNTech/Pfizer als Zweitdosis auswirkt, hat ein Team um Martina Sester von der Universität des Saarlandes untersucht. Dafür ermittelten sie zwei Wochen nach der Zweitimpfung die Immunreaktion bei 250 Personen, die entweder die Impfstoff-Kombination oder aber eine Doppeldosis AstraZeneca oder BioNTech/Pfizer erhalten hatten.