Die Coronavirus-Infektion manifestiert sich offenbar in sieben verschiedenen Erkrankungsformen, wie eine Studie enthüllt. Demnach treten bei mildem Verlauf von Covid-19 bestimmte Symptomgruppen meist zusammen auf. So stehen bei einigen Patienten grippale Symptome im Vordergrund, bei anderen die Lunge oder die Verdauung. Die für die Coronavirus-Infektion typischen Geruchs- und Geschmacksstörungen scheinen zudem vor allem Menschen mit einem „jungen“ Immunsystem zu treffen.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann ganz unterschiedliche Gewebe und Organe in unserem Körper befallen – von Atemwegen und Lunge über Blutgefäße, Darm und Herz bis hin zum Nervensystem und Gehirn. Entsprechend vielseitig können die Symptome sein. So gibt es Patienten, die grippeähnliche Symptome wie Husten und Fieber zeigen, andere leiden dagegen unter Bauchschmerzen, neurologischen Ausfällen oder auch unter unbemerkter Luftnot.
Symptome treten in bestimmten Kombinationen auf
Ob hinter dieser Symptomvielfalt ein System steckt, haben nun Bernhard Kratzer von der Medizinischen Universität Wien und seine Kollegen untersucht. Dafür ermittelten sie bei 109 genesenen Covid-19-Patienten, welche Abwehrzellen und Antikörper zehn Wochen nach der Infektion noch in ihrem Blut präsent waren. Zudem erfragten sie eingehend, welche Symptome bei den Patienten während der akuten Covid-19-Erkrankung aufgetreten waren.
Dabei zeigte sich: Die Symptome beim milden Verlauf von Covid-19 sind keineswegs zufällig, sondern treten meist in bestimmten Kombinationen auf. Diese Symptomgruppen deuten darauf hin, dass es sieben verschiedene Erkrankungsformen bei mildem Covid-19-Verlauf gibt. „Wir konnten ganz klar systemische von organspezifischen Verlaufsformen der primären Covid-19 Erkrankung abgrenzen“, berichtet Kratzers Kollege, Seniorautor Winfried Pickl.