Diätsünden der Mutter rächen sich am Kind: Ernährt sich eine schwangere Frau ungesund, dann kann dies das Asthmarisiko ihres Nachwuchses erhöhen. Eine ballaststoffreiche Kost schützt die Kinder dagegen vor Asthma. Hinweise auf diesen Effekt haben Forscher in Versuchen mit Mäusen, aber auch beim Menschen entdeckt. Offenbar spielt dabei eine Substanz eine Rolle, die von der Darmflora produziert und über das Blut auf den Fötus übertragen wird, wie sie im Fachmagazin „Nature Communications“ berichten.
Bisher galten vor allem die Veranlagung und eine übertriebene Hygiene bei Kleinkindern als Hauptursachen von Asthma. Auch die Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr erhöht das Risiko. In jüngster Zeit mehren sich aber auch Hinweise auf einen Zusammenhang mit der Ernährung. Fastfood scheint beispielsweise die Häufigkeit und Schwere der Anfälle zu erhöhen.
Fastfood verstärkt Asthma
„Man weiß, dass eine typisch westliche Diät das Asthmarisiko erhöht, während eine mediterrane Diät mit viel Fisch, Früchten, Nüssen und Gemüsen gegen Asthma im Kindesalter schützt“, berichten Alison Thorburn von der Monash University in Clayton und ihre Kollegen. „Der Konsum von viel Fett und wenig Früchten und Obst ist zudem mit einem schwereren Asthmaverlauf korreliert.“ Als ausschlaggebend gilt dabei der Ballaststoffgehalt der Nahrung: Je mehr Fasern, desto günstiger wirkt sich dies auf das Asthma aus.
Aber beginnt dieser Einfluss der Ernährung vielleicht schon früher – im Mutterleib? Das haben Thorburn und ihre Kollegen nun untersucht. Dafür fütterten sie schwangere Mäuseweibchen entweder mit faserreichem, normalem oder besonders faserarmem Futter. Nach der Geburt der Mäusejungen wurden alle Tiere wieder auf normales Futter umgestellt. Als die Mäusejungen sechs Wochen alt waren, setzen die Forscher sie dem hochallergenen Kot von Hausstaubmilben aus, um Asthma zu provozieren.