Staubige Bedrohung: Der feine Staub des Mondes könnte künftigen Mond-Astronauten gefährlich werden. Denn er kann tief in die Lungen eindringen und schwere Zell- und DNA-Schäden verursachen, wie eine Studie belegt. Das Problem: Die winzigen, scharfkantigen Partikel kleben an Raumanzügen und Geräten und werden daher unweigerlich auch in das Innere von Mondbasen und Landefähren geschleppt – wie schon die Apollo-Astronauten feststellen mussten.
Schon bei der ersten Mondlandung berichteten die Astronauten der Apollo 11 über den feinen, klebrigen Mondstaub. Er setzte sich an ihren Raumanzügen fest, überzog alle Geräte und bald auch das Innere der Landefähre. Das aber blieb nicht ohne Folgen: Alle zwölf Astronauten der Mondmissionen litten unter Symptomen, die Apollo-17-Astronaut Harrison Schmitt als „lunaren Heuschnupfen“ umschrieb: Niesen, eine verstopfte Nase, ein kratziger Hals und tränende, juckende Augen.
Scharfkantig und winzig
Doch was hat es mit diesem „lunaren Heuschnupfen“ auf sich? Und wie gesundheitsschädlich ist der Mondstaub? Bekannt ist, dass die Partikel des lunaren Regoliths sich deutlich vom irdischen Staub unterscheiden. Denn auf der Erde schleifen Wind und Wasser alle Staub- und Sandkörnchen im Laufe der Zeit rund. Weil der Mond jedoch keine Atmosphäre besitzt, bleiben die lunaren Staubkörnchen scharfkantig.
Hinzu kommt: Durch die ungefilterte Strahlung laden sich die zwischen 0,5 und zehn Mikrometer kleinen Partikel des lunaren Regoliths elektrostatisch auf. Das lässt sie nicht nur an allen Objekten „kleben“, die geringe Schwerkraft des Mondes hält sie auch lange in der Schwebe. „Diese Partikel können daher leicht eingeatmet werden und tief in die Lunge eindringen“, erklärt Kim Prisk von der University of California.