Zum Abgewöhnen: E-Zigaretten als Ersatz für Tabakrauch erleichtern Rauchern tatsächlich das Aufhören, wie eine Metastudie der Cochrane Kollaboration zeigt. Allerdings ist dies nur ein vorläufiges Urteil: Den Forschern standen nur wenige zuverlässige Daten zur Verfügung. Über mögliche langfristige Folgen können sie daher noch nichts sagen, dazu sind weitere Studien nötig. Kurzfristiger Gebrauch von E-Zigaretten brachte jedoch keine zusätzlichen Gesundheitsrisiken, und scheint eine brauchbare Alternative zu Nikotinpflastern und -kaugummis zu sein.
Elektrische Zigaretten finden immer mehr Anhänger. Anstatt wie eine gewöhnliche Zigarette Tabak zu verbrennen, verdampft die elektrische Variante eine Flüssigkeit, ein sogenanntes Liquid. Dieses kann Nikotin enthalten und mit verschiedenen Aromen versetzt sein. Der besonders schädliche Rauch entfällt bei der E-Zigarette. Viele Raucher steigen deshalb aufs Dampfen um, wenn sie ihre Nikotinabhängigkeit überwinden wollen: Eine Zigarette in der Hand zu halten ist der Gewohnheit ähnlicher, als Nikotin aus einem Kaugummi oder einem Pflaster zu beziehen.
Nur wenige Daten verfügbar
Wie effektiv E-Zigaretten als Hilfsmittel beim Aufhören tatsächlich sind, ist jedoch bislang nur wenig untersucht: Wissenschaftler um Peter Hajek von der Queen Mary University in London haben für den Zeitraum von 2004 bis 2014 lediglich zwei kontrollierte klinische Studien ermittelt, die sich mit diesem Thema befassen: Sie vergleichen die Wirkung von E-Zigaretten mit Nikotin mit Placebos, die kein Nikotin enthielten. Eine der Studien enthielt auch einen direkten Vergleich zwischen E-Zigaretten und Nikotinpflastern. Elf weitere Studien sammelten allein Daten von Nutzern von E-Zigaretten, ohne diese einer Kontrollgruppe gegenüber zu stellen.
Hajek und Kollegen fassten die Daten der klinischen Studien zusammen und werteten sie neu aus. Insgesamt erhielten sie so Informationen über 662 Studienteilnehmer. Die Wissenschaftler untersuchten, wie viele Probanden für mindestens sechs Monate ganz mit dem Rauchen aufhörten, und welcher Anteil seinen Konsum an Tabakzigaretten mindestens halbierte. Außerdem interessierten sie sich für eventuelle Gesundheitsprobleme, die beim Dampfen mit E-Zigaretten auftreten könnten.