Hoffnung auf Impfstoff: In den nächsten Tagen beginnen in den USA und in Gabun die ersten Tests eines Ebola-Impfstoffs an Menschen. Sind die im Dezember erwarteten Ergebnisse an den gesunden Probanden gut, könnte dieser Impfstoff schon im Januar in Westafrika eingesetzt werden, wie die WHO mitteilt.
Auf der Suche nach Mitteln gegen Ebola stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei potenzielle Impfstoffe als vielversprechend ein. Beide wurden an Affen mit großem Erfolg getestet, sind aber bisher noch nicht für die Anwendung im Menschen zugelassen. Einer davon, ChAd-EBOV, besteht aus einem Schimpansenvirus, der Proteine des Ebolavirus trägt. Der zweite ist die in Kanada entwickelte Vakzine VSV-EBOV. Sie basiert auf einem abgeschwächten vesikulären Stomatitis Virus, bei dem ein Gen durch ein Gen des Zaire-Ebolavirus ersetzt wurde.
Erster Test an Menschen für potenziellen Impfstoff
Vor wenigen Tagen ließ die WHO 800 Ampullen des in Kanada entwickelten VSV-EBOV -Impfstoffes auf drei verschiedene Flüge verteilt nach Genf bringen. Diese Menge könnte für rund 1.600 Impfdosen reichen. Zuvor aber gilt es festzustellen, welche Dosis des Impfstoffes sicher und verträglich für den Menschen ist und gleichzeitig eine messbare Immunantwort bei den Geimpften hervorruft. Hierfür werden in den nächsten Wochen Freiwillige in verschiedenen Einrichtungen in den USA, in Europa und in Afrika mit unterschiedlichen Dosierungen des Impfstoffes geimpft und ihre Reaktionen genau beobachtet.
Eine Studie dazu wird im Walter Reed Hospital der amerikanischen Armee in Maryland stattfinden. Dort sollen 40 gesunde Testpersonen eine Injektion mit dem experimentellen Impfstoff erhalten. Bei diesem Test geht es nicht um eine Wirksamkeit, sondern um die Verträglichkeit und die Reaktion des Immunsystems. Die dabei gewonnen Daten sollen helfen, die beim Menschen wirksame Impfdosis genauer festzulegen. Erste Ergebnisse dieses und der parallel stattfindenden Tests in Europa und Afrika sollen im Dezember vorliegen.