Salz als Risikofaktor: Eine salzreiche Kost kann womöglich die Entstehung von Allergien fördern. Wie Zellversuche nahelegen, beeinflusst Natriumchlorid die Aktivität bestimmter Immunzellen – Zelltypen, die eine wesentliche Rolle für allergische Reaktionen spielen. Dieser Zusammenhang könnte erklären, warum die Zahl der Allergiker in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen hat. Denn mit vermehrtem Fast-Food-Verzehr erhöht sich auch die Salzaufnahme.
Salz hat einen ambivalenten Ruf: Einerseits ist es ein wichtiger Mineralstoff für den menschlichen Körper, den wir täglich von außen zuführen müssen. Andererseits ist zu viel Salz schädlich. So kann eine salzreiche Kost den Blutdruck in die Höhe treiben und dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Außerdem scheint Salz sogar die Pubertät zu verzögern und unser Gedächtnis zu beeinträchtigen, wie Studien nahelegen.
Darüber hinaus haben Forscher herausgefunden, dass Salz möglicherweise eine Rolle bei Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose spielt. Offenbar kann das Natriumchlorid im Organismus die Differenzierung sogenannter TH17-Immunzellen anregen und sich somit auf die Funktionsweise des körpereigenen Abwehrsystems auswirken.
Einfluss auf Immunzellen
Julia Matthias von der Technischen Universität München und ihre Kollegen haben nun untersucht, ob Salz auch die Aktivität anderer T-Helfer-Zelltypen beeinflussen kann. Für ihre Studie behandelten sie T-Zellen von Mäusen und gesunden menschlichen Spendern mit Natriumchlorid. Dabei zeigte sich: Salz wirkt sich auch auf sogenannte TH2-Zellen aus – Immunzellen, die Mediziner mit der Entstehung allergischer Erkrankungen in Verbindung bringen.