Transparent wie Glas: Forscher haben eine Methode entwickelt, mit der Darmgewebe komplett durchsichtig gemacht werden kann. Darmproben können dadurch so präpariert werden, dass feinste Nerven und Blutgefäße mittels Färbung hervortreten. Das komplexe „Darmhirn“ und seine Strukturen können so künftig besser untersucht werden – und krankhafte Veränderungen erkannt.
Unser Darm ist weit mehr als nur ein simpler Schlauch, der unsere Nahrung aufnimmt. Stattdessen bildet der Verdauungstrakt ein komplexes Gefüge aus verschiedensten Geweben, Gefäßen und Nerven – und nicht zuletzt unserer Darmflora. Über Nervenverbindungen, Botenstoffe und Zellen beeinflussen der Darm und seine Bewohner unsere Gesundheit und sogar unser Gehirn.
Versteckte Bahnen
Bisher jedoch war es extrem schwierig und aufwändig, die komplexe Struktur des Darms und der Darmwand zu untersuchen. Denn das Gewebe ist für Licht undurchlässig und lässt sich daher nur schlecht mit optischen Methoden analysieren. Zudem bleibt der Verlauf von Nervenfasern und Blutgefäßen in der Darmwand selbst mit Färbetechniken oft verborgen.
Eine Lösung für dieses Problem könnten nun Andreas Mack von der Universität Tübingen und sein Team gefunden haben. Denn sie haben eine Methode entwickelt, mit der sich das Gewebe des Dünndarms komplett durchsichtig machen lässt. Dadurch lassen sich spezielle Strukturen problemlos mit Fluoreszenzmarkern und anderen Färbemitteln einfärben und sichtbar machen.