Herzklappenverkalkung ist lebensbedrohlich. Die Ursachen suchte man bislang unter den klassischen Risikofaktoren der Gefäßerkrankungen wie Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes und Zigarettenkonsum. Doch jetzt hat ein Forscherteam eine überraschende Studie präsentiert: Nicht der Lebenswandel sondern das Erbgut spielt eine entscheidende Rolle.
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Damit das Blut in eine Richtung fließt, hat das Herz Ventile: die Herzklappen. Sie öffnen und schließen sich mit jedem Herzschlag – vierzig Millionen mal in einem Lebensjahr. Doch im Alter jenseits der Sechzig sind sie vor Verschleiß nicht mehr gefeit: Bei einem von zwanzig Menschen kommt ein Verkalkungsprozess in Gang, der die zarten Gewebslappen unbeweglich macht. Im Spätstadium der Erkrankung öffnen sich diese nur noch zu einem Bruchteil der ursprünglichen Öffnungsweite. Sie bilden einen Flaschenhals, der den Blutdruck im Herzen gefährlich steigen lässt. Die Betroffenen klagen über Atemnot, Herzschmerzen und Ohnmachtsanfälle. Spätestens dann müssen die Klappen ersetzt werden. Denn es droht der plötzliche Herztod.
Ursachenforschung
Die Ursachen der Verkalkung suchte man bislang unter den klassischen Risikofaktoren der Gefäßerkrankungen wie Cholesterin, Bluthochdruck, Diabetes und Zigarettenkonsum. Doch jüngst haben Forschungsergebnisse Zweifel an dieser Hypothese genährt. Jetzt zeigt eine Studie: Nicht der Lebenswandel, sondern das Erbgut bestimmt, wie stark die Herzklappen verkalken. Dies berichten Aachener Forscher um Jan R. Ortlepp in der jüngsten Ausgabe des renommierten European Heart Journal.