Unangenehme OP-Nachwirkung: Ob jemand nach einer Narkose zu Übelkeit neigt oder nicht, hängt auch von den Genen ab. Forscher haben eine Genvariante identifiziert, die ihre Träger anfälliger für diese typische Narkosenachwirkung macht. Dieser Geneffekt ist unabhängig von sonstigen Risikofaktoren – und erklärt, warum auch Patienten mit vermeintlich niedrigem Übelkeits-Risiko plötzlich erbrechen.
Bei der Narkose versetzt uns eine Kombination aus betäubenden und schmerzlindernden Medikamenten während einer Operation in einen Zustand der Bewusstlosigkeit und lässt uns so selbst schmerzhafte Eingriffe „verschlafen“. Doch für manche Menschen gibt es ein unangenehmes Erwachen: Sie werden nach dem Erwachen aus der Narkose von starker Übelkeit geplagt.
Übelkeit trotz niedriger Risikofaktoren
„Um die Häufigkeit postoperativer Übelkeit zu reduzieren, werden oft vorbeugende Maßnahmen ergriffen“, erklärt Stefanie Klenke von der Universität Duisburg-Essen. Dafür befragen die Anästhesisten ihre Patienten nach möglichen Risikofaktoren wie der bisherigen Narkoseverträglichkeit, dem Raucher-Status und der Neigung zu Reiseübelkeit. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle für die anschließende Einstufung nach dem sogenannten Apfel-Score.
Seltsam jedoch: Immer wieder ist auch solchen Patienten nach einer OP speiübel, die eigentlich einen niedrigen Apfel-Score haben und damit ein geringes Risiko für diese Nebenwirkung. Schon länger haben Forscher dafür eine bestimmte Genvariante im Acetylcholin-Rezeptor M3 im Verdacht.