Paradox: Trotz aller Fortschritte in der medizinischen Versorgung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch immer der Topkiller weltweit – und das nicht nur in Industriestaaten, sondern auch in armen Regionen, wie eine aktuelle Studie belegt. Mitschuld daran sei auch eine verfehlte Gesundheitspolitik, bemängeln die Forscher: Statt in rechtzeitige Vorsorge zu investieren, werden erst die Folgen behandelt – und das für entsprechend teures Geld.
Was ist die gefährlichste Krankheit des 21. Jahrhunderts? Wenn man nach der Schwere des Krankheitsverlaufs und den Nebenwirkungen der Behandlungsmethoden urteilt, könnte die Antwort Krebs lauten. Doch bezogen auf die absolute Zahl der Todesfälle sind ganz klar Herz-Kreislauf-Erkrankungen die gefährlichste Bedrohung für Gesundheit und Leben der Menschen.
Die weite Verbreitung der kardiovaskulären Erkrankungen ist vor allem auf die gängigen Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht und Bluthochdruck zurückzuführen. Aber auch ein zu niedriger Blutdruck kann das Erkrankungsrisiko erhöhen, ebenso wie Schmerzmittel, Schlafmangel und Depressionen.
Gregory Roth von der University of Washington in Seattle und seine Kollegen haben nun eine neue Studie zu den Folgen der Krankheit veröffentlicht, in der sie die weltweiten Todesfälle der letzten 25 Jahre analysieren.