Erhöhte Überlebenschance: Wenn Krebspatienten täglich eine geringe Dosis Vitamin D einnehmen, kann dies ihr Sterberisiko verringern, wie eine Metastudie ergeben hat. Die Mortalität der Krebspatienten sank durch die Vitamineinnahme im Schnitt um zwölf Prozent, besonders ausgeprägt ist der Effekt bei älteren und bei nachweislich unter Vitamin-D-Mangel leidenden Menschen. Keinen signifikanten Effekt hatten dagegen hochdosierte, einmal im Monat verabreichte Vitamin-D-Gaben.
Vitamin D stärkt die Knochen, schützt vor Infektionen und unterstützt das Nerven- und Muskelsystem. Ein Mangel kann zu Rachitis und Osteoporose führen und möglicherweise auch eine Demenz begünstigen. Normalerweise produziert unser Körper selbst genug davon, denn das Vitamin wird bei Sonneneinstrahlung in der Haut aus einem Vorläufer-Molekül gebildet. Doch gerade ältere Menschen und Krebskranke leiden häufig unter einem Vitamin-D-Mangel.
Rolle von Vitamin D bei Krebs umstritten
Strittig ist jedoch, ob das „Sonnen-Vitamin“ auch gegen Krebs schützen kann – oder zumindest die Folgen einer Krebserkrankung abmildern kann. Während einige Studien eine leicht protektive Wirkung bei einigen Krebsarten ergaben, konnten andere keinen signifikanten Effekt feststellen. Inzwischen scheint aber die vorbeugende Wirkung eher fraglich: „Nach derzeitiger Studienlage schützt eine Vitamin D3-Einnahme wahrscheinlich nicht davor, an Krebs zu erkranken“, erklärt Seniorautor Ben Schöttker vom Deutschen Krebsforschungszentrum.
Noch unklarer ist die Lage bei der Krebssterblichkeit – dem Risiko, nach einer Tumorerkrankung daran zu sterben. „Die bisherigen Studien zur Krebssterblichkeit haben sehr unterschiedliche Ergebnisse geliefert und uns interessierten die Gründe dafür“, sagt Schöttker. „Mit einer Neubewertung aller bisherigen Studien zu dem Thema wollten wir dazu beitragen, in dieser für die Bevölkerungsgesundheit so relevanten Frage zu belastbaren Ergebnissen zu kommen.“