Vielseitige Alleskönner: Forscher haben erstmals einen besonders vielseitigen Stammzellentyp aus Schweine- und Menschenzellen gewonnen. Das Besondere dieser speziellen embryonalen Stammzellen: Sie entsprechen dem ganz frühen Stadium der befruchteten Eizelle und verfügen daher über ein sehr großes Entwicklungspotenzial. Damit könnten sie neue Möglichkeiten für die biomedizinische Forschung eröffnen, wie das Team berichtet.
Während der Embryonalentwicklung müssen sich viele Zellen bilden, die im Körper später ganz unterschiedliche Funktionen übernehmen. All diese Zellen gehen aus Stammzellen hervor, den zellulären Alleskönnern des frühen Embryos. Sie können sich noch in jeden beliebigen Zelltyp entwickeln – Experten sprechen von Pluripotenz. Diese Eigenschaft macht die Stammzellen auch für die Forschung interessant: zum Beispiel im Bereich der regenerativen Medizin.
Prinzipiell können Wissenschaftler embryonale Stammzellen gewinnen, indem sie die frühen pluripotenten Stammzellen aus der inneren Zellmasse einer Blastozyste entnehmen und in Kultur bringen. Trotzdem sind diese künstlich gezüchteten Zellen nicht immer so entwicklungsfähig wie im ganz frühen Embryo. „Menschliche embryonale Stammzellen entsprechen meist einem späteren Entwicklungsstadium und somit einem anderen Pluripotenz-Stadium“, erklären Forscher um Xuefei Gao von der Universität Hongkong.
Besonders entwicklungsfähig
Nur bei Mäusen war es Wissenschaftlern bisher gelungen, embryonale Stammzellen mit einem besonders großen Entwicklungspotenzial (EPSC) zu kultivieren. Doch das hat sich nun geändert: Das Forscherteam um Gao hat Ähnliches erstmals auch mit Zellen von Schweinen und Menschen geschafft.