Erhöhtes Risiko: Menschen mit Migräne erkranken häufiger an Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen. Zu diesem Ergebnis kommen nun gleich zwei große Studien. Demnach ist das Risiko für solche Gefäßerkrankungen bei den Patienten etwas höher als bei gesunden Kontrollpersonen – im Vergleich besonders stark scheint der Effekt bei Migräne mit Aura zu sein. Grund zur Sorge bestehe aufgrund dieser Ergebnisse zwar nicht, betonen Experten. Behandelnde Ärzte sollten sich des Risikos aber zumindest bewusst sein.
Rund ein Fünftel aller Frauen und acht Prozent aller Männer leiden unter Migräne. Sucht die Betroffenen eine Attacke heim, löst sie innerhalb von Minuten ein wahres Gewitter im Kopf aus: Lähmende Kopfschmerzen und Übelkeit machen ein Funktionieren im Alltag häufig so gut wie unmöglich. Linderung verschaffen oft nur Ruhe und ein abgedunkelter Raum oder spezielle Medikamente.
Klar ist: Die Kopfschmerzerkrankung kann die Lebensqualität der Patienten erheblich einschränken. Doch erhöht sie auch das Risiko für andere Leiden? In jüngster Zeit schienen mehrere Untersuchungen darauf hinzudeuten, dass Menschen mit Migräne etwas häufiger Herzinfarkte, Schlaganfälle und Thrombosen erleiden. Nun haben gleich zwei große Studien diesen vermeintlichen Zusammenhang genauer unter die Lupe genommen – mit eindeutigem Ergebnis.
Mehr Schlaganfälle und Co
Ahmed Mahmoud von der University of Florida in Gainesville und seine Kollegen werteten für ihre Meta-Analyse die Daten von 16 Studien mit insgesamt rund 400.000 Migräne-Patienten und 750.000 gesunden Probanden als Kontrolle aus. Dabei zeigte sich: Das Risiko für Gefäßerkrankungen scheint bei Betroffenen tatsächlich erhöht zu sein.