Der weltweit erste Impfstoff, der gezielt zur Vorbeugung einer Krebserkrankung entwickelt wurde, ist Ende Juni in den USA auf den Markt gekommen. Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern aus dem Deutschen Krebsfor-schungszentrum und den US-amerikanischen National Institutes of Health bildeten die Basis für die Entwicklung des Impfstoffes.
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Vor rund dreißig Jahren postulierte Professor Dr. Harald zur Hausen, der spätere langjährige wissenschaftliche Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums, bereits einen Zusammenhang zwischen einer Infektion mit Warzenviren (humanen Papillomviren, HPV) und der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Einige Jahre darauf wurde in seinem Labor der Beweis erbracht, dass bestimmte Typen dieser Viren tatsächlich ursächlich an der Entstehung der Tumoren beteiligt sind.
Die Erkenntnis, dass Gebärmutterhalskrebs durch Viren ausgelöst wird, brachte die Wissenschaftler schnell auf die Idee, der Erkrankung mit einer Impfung gegen den Erreger vorzubeugen. Die klassische Methode der Impfstoffproduktion, Anzucht und anschließende Inaktivierung des Virus, schied bei HPV aus: Eine Anzucht des Erregers im Labor ist nicht möglich. Daher kam nur ein mit gentechnischen Verfahren hergestellter Impfstoff in Frage.