Fortschritt in der Krebsforschung: Eine neue Methode hilft künftig dabei, die Wirksamkeit von Krebstherapien gegen Metastasen zu ermitteln. Dabei kann eine künstliche Intelligenz in den Testtieren sogar einzelne gestreute Krebszellen aufspüren – und dies weit schneller als jeder Mensch, wie Forscher im Fachmagazin „Cell“ berichten. Das erleichtert des künftig, tumorspezifische Wirkstoffe gegen Metastasen zu entwickeln.
Mehr als 90 Prozent der Krebspatienten sterben nicht an den Folgen des Primärtumors, sondern an den Metastasen. Diese entstehen in der Regel aus einzelnen streuenden Krebszellen, die dem Immunsystem des Körpers entkommen konnten. Wie und warum jedoch bestimmte Tumore streuen und andere nicht und wie sich die Metastasen bei verschiedenen Krebsarten verbreiten, ist bisher nur in Teilen bekannt.
Diese Wissenslücken erschweren es nicht nur, Metastasen rechtzeitig aufzuspüren. Mediziner können auch nur schwer ermitteln, wie wirksam neue Wirkstoffkandidaten gegen Metastasen sind – denn auch in den Tiermodellen lassen sich die Metastasen kaum verfolgen.
Bis zur einzelnen Zelle
Doch in Zukunft könnte die künstliche Intelligenz bei diesem Problem helfen. Denn Forscher um Ali Ertürk vom Helmholtz Zentrum München haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem man noch kleinste Metastasen bis hin zu einzelnen Krebszellen bei Versuchsmäusen erkennen kann. Im ersten Schritt machen die Wissenschaftler dafür das Mausgewebe mithilfe des sogenannte Tissue Clearing transparent. Dann tasten sie den gesamten Körper mit einem Laser-Scanning-Mikroskop ab.