Bemerkenswerter Wandel: In reichen Ländern sterben mittlerweile mehr Menschen an Krebs als an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – zumindest in der Altersgruppe bis 70, wie eine Studie enthüllt. Damit sind Tumorleiden in diesen Nationen nun die Todesursache Nr. 1 in Bezug auf Erkrankungen. Ein Grund für diese Entwicklung könnten den Forschern zufolge die immer besseren Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten bei Herzinfarkt und Co sein.
Trotz aller Fortschritte in der medizinischen Versorgung sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen weltweit die häufigste Todesursache. Bisher galt dies sowohl für Industrienationen als auch für ärmere Regionen – doch inzwischen zeichnet sich ein Umbruch ab. In den reichsten Ländern hat eine andere Erkrankung Herzinfarkt, Schlaganfall und Co bereits als „Killer Nr. 1“ abgelöst: Krebs.
Zu diesem Ergebnis kommen nun Wissenschaftler um Gilles Dagenais von der Universität Laval in Quebec, nachdem sie Daten von 162.500 Erwachsenen aus 21 Ländern ausgewertet haben. Die Probanden waren zwischen 35 und 70 Jahre alt und kamen sowohl aus Staaten mit sehr hohem oder mittlerem Einkommen als auch aus Entwicklungsländern.
Krebs überholt Herzinfarkt und Co
Für die Studie analysierte das Forscherteam, wie häufig die Menschen an bestimmten verbreiteten Leiden erkrankten und verstarben. Dabei zeichnete sich ab: Insgesamt sind kardiovaskuläre Erkrankungen noch immer die häufigste Todesursache. Sie machen demnach 40 Prozent aller Todesfälle aus. An zweiter Stelle steht Krebs mit 26 Prozent.