Vokabeln büffeln geht auch im Schlaf – allerdings nur, wenn man das Gehirn dabei nicht verwirrt. Hören wir zuvor gelernte Vokabeln im Schlaf, erinnern wir uns nur dann besser daran, wenn wir nicht zu viele Informationen auf einmal wiederholen, haben Forscher in Schlafexperimenten herausgefunden. Demnach reicht dem Gehirn ein leichter Anstoß zum Erinnern, anschließend muss es aber in Ruhe arbeiten können, schreiben die Wissenschaftler im Journal „Nature Communications“.
Nachts einfach Kopfhörer über die Ohren oder Lautsprecher unter das Kopfkissen, Vokabeln abspielen und praktisch im Schlaf eine neue Sprache lernen – ganz so einfach geht es leider nicht. Neue Informationen können wir im Schlaf nicht aufnehmen. Sich bereits gelerntes, wie etwa zuvor gelernte Vokabeln, noch einmal im Schlaf vorspielen zu lassen, ist aber durchaus wirkungsvoll: Schlafend festigen wir unsere Erinnerungen. Schlafmangel dagegen stört das Gedächtnis und kann die Erinnerungen sogar verfälschen.
Zusatzinformationen
Forscher um Björn Rasch von der Universität Freiburg haben untersucht, ob und wie sich dieser Lernmechanismus verstärken lässt. Sie ließen 27 deutschsprachige Versuchspersonen zunächst niederländische Wörter lernen und anschließend für drei Stunden im Schlaflabor schlafen.
Da sie bereits wussten, dass leises Vorspielen der Wörter die Erinnerung daran verbessert, lag es nun nahe, den Versuchspersonen noch mehr Information zu geben: Zusätzlich zu den niederländischen Vokabeln spielten die Forscher auch deutsche Übersetzungen ab. Die Forscher überprüften einerseits, ob sie mit korrekten Übersetzungen die Erinnerung daran fördern konnten. Andererseits versuchten sie, mit falschen Übersetzungen das Lernen der Probanden durcheinander zu bringen.