Gute Nachricht: Wenn sich Kinder mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infizieren, ist ihr Risiko für Long Covid offenbar deutlich geringer als bei Erwachsenen. Acht Wochen nach der Infektion leiden nur rund 1,8 Prozent der Kinder und Jugendlichen weiterhin an Erschöpfung, Kopfweh oder Geruchsstörungen. Neurologische Ausfälle gab es in der britischen Studie mit mehr als 1.700 infizierten Kindern gar nicht, wie das Forschungsteam berichtet.
Ob Erschöpfung, Herzrasen, Atemprobleme oder kognitive Ausfälle: Viele Covid-19-Patienten leiden noch lange nach der akuten Infektion unter teils schwerwiegenden Symptomen. Long Covid kann sowohl nach schweren wie milden oder asymptomatischen Verläufen auftreten. Was diese Spätfolgen auslöst, ist bisher unklar. Einige Forscher vermuten einen Zusammenhang mit dem Epstein-Barr-Virus, andere eine Autoimmunreaktion oder geschädigte Blutkörperchen.
Long Covid bei 5- bis 17-Jährigen untersucht
Wie aber ist die Lage bei Kindern? Wie häufig Long Covid bei Kindern und Jugendlichen nach einer Coronavirus-Infektion auftritt, haben Erika Molteni vom King’s College London und ihre Kollegen untersucht. Dafür begleiteten sie den Krankheitsverlauf bei 1.734 Kindern im Alter von fünf bis 17 Jahren, die sich zwischen März 2020 und Februar 2021 mit SARS-CoV-2 infiziert hatten. Über PCR-Tests prüften sie den Stand der akuten Infektion, parallel dazu dokumentierten Eltern und Kinder täglich in einer App die Symptome.
Es zeigte sich: In der akuten Phase verlief die Infektion bei rund einem Viertel der jungen Patienten asymptomatisch. Die restlichen Kinder litten vor allem unter Kopfschmerzen und Erschöpfung, gefolgt von Fieber, Halsschmerzen und bei Jugendlichen auch Riechstörungen. Bei unter Zwölfjährigen dauerte die Akutphase rund fünf Tage, bei Jugendlichen sieben Tage. Im Schnitt zeigten die jüngeren Teilnehmer drei Symptome, die älteren vier.