Die ehemalige Partydroge LSD könnte eine neue Karriere starten: als Therapiemittel gegen krankhafte Angststörungen. Das legen zumindest die ersten Ergebnisse einer LSD-Studie nahe. Forscher untersuchten dabei die „entängstigende“ Wirkung der psychoaktiven Substanz, indem sie zwanzig Freiwillige unter Drogen setzten – natürlich streng wissenschaftlich.
Die Wirkungen von Halluzinogenen auf die Psyche sind vielfältig, unter anderem verändern sie Wahrnehmung, Zeitempfinden, Denken und emotionales Erleben. Nach der Entdeckung des Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, durch den Basler Chemiker Albert Hofmann in den 1940er Jahren war das Interesse an dieser Substanz insbesondere in der Psychiatrie groß.
Renaissance als Psycho-Arznei?
Man erhoffte sich beispielsweise Einblicke in die Entstehung von Halluzinationen und führte Studien zur Wirksamkeit der Droge bei Erkrankungen wie Depression oder Alkoholabhängigkeit durch. In den 1960er Jahren wurde LSD weltweit für illegal erklärt und auch die medizinische Forschung kam zum Erliegen.
Seit einigen Jahren ist das Interesse an der Erforschung von Halluzinogenen für medizinische Zwecke allerdings wieder erwacht. Psychoaktive Substanzen wie LSD könnten vor allem in der Kombination mit Psychotherapien eine Alternative zu herkömmlichen Medikamenten bieten. Heute ist bekannt, dass Halluzinogene an einen Rezeptor des Neurotransmitters Serotonin binden. Wie genau die Droge die Verarbeitung von Emotionen im Gehirn verändert, war bisher aber kaum erforscht.