Fataler Nebeneffekt: Feinstaub und vor allem Ruß in der Luft begünstigen krankmachende Bakterien in unseren Atemwegen. Die Erreger bilden bei Kontakt mit Ruß dickere Biofilme aus und reagieren resistenter gegenüber gängigen Antibiotika, wie Versuche belegen. Zudem erleichtert die Luftverschmutzung es Lungenentzündungs-Erregern, von der Nase in die Lunge zu gelangen, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin “ Environmental Microbiology“ berichten.
Luftverschmutzung schadet unserer Gesundheit – und das auf vielfache Weise: Feinstaub, Ruß und Co schaden nicht nur der Lunge und erhöhen schon bei Konzentrationen unterhalb der Grenzwerte das Risiko für Lungenkrebs, sie erhöhen auch das Risiko für Frühgeburten, fördern Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schädigen unser Gehirn.
Wirkung auch auf Krankheitserreger
Doch wie sich jetzt zeigt, macht vor allem der Ruß in der Luft es auch Krankheitserregern leichter, unsere Atemwege zu befallen. Für ihre Studie haben Shane Hussey von der University of Leicester und seine Kollegen in Zellkulturen und bei Mäusen untersucht, wie sich Ruß auf die Bakterienarten Staphylococcus aureus und Streptococcus pneumoniae auswirkt.
Beide Bakterienarten kommen bei vielen Menschen im Nasen-Rachenraum vor, ohne dass sie Symptome verursachen. Doch bei Kranken oder Immungeschwächten können sie schwere Lungenentzündungen und sogar tödliche Blutvergiftungen auslösen. Beide Erreger bilden zudem Biofilme aus, die sie besonders widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und auch Desinfektionsmittel machen.