Dicke Luft: Die Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden erhöht nicht nur das Asthmarisiko, sondern lässt die Lunge auch vorzeitig altern. Wie eine Studie offenbart, nimmt die Lungenfunktion durch verpestete Luft deutlich ab – ähnlich wie durch natürliche Alterungsprozesse. Darüber hinaus steigt durch die Belastung das Risiko für die schwere Lungenerkrankung COPD. Einmal mehr wird damit deutlich, wie schädlich die weltweite Luftverschmutzung für unsere Gesundheit ist.
Ob Feinstaub, Stickoxide oder andere Schadstoffe: Die weltweite Luftverschmutzung schadet bekanntermaßen unserer Gesundheit. Studien deuten darauf hin, dass die chronische Belastung mit „dicker Luft“ Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs und sogar kognitive Defizite fördert. Auch das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma kann dadurch nachweislich steigen. „Der Einfluss der Luftverschmutzung auf die allgemeine Lungenfunktion und das Risiko für COPD ist dagegen weniger gut erforscht“, erklären Wissenschaftler um Dany Doiron von der McGill University in Montreal.
Um dies zu ändern, hat das Forscherteam nun Daten der „UK Biobank Study“ ausgewertet. Für diese britische Langzeitstudie hatten 303.887 Erwachsene im Alter zwischen 40 und 69 Jahren zwischen 2006 und 2010 an einer Reihe von Lungenfunktionstests teilgenommen. Außerdem wurden mithilfe von Fragebögen Informationen zu ihren Lebensumständen und ihrer sonstigen Gesundheit erhoben. Würde sich ein Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung am Wohnort der Teilnehmer und ihrer Lungengesundheit zeigen?
Ältere Lunge durch Feinstaub
Die Wissenschaftler nutzten ein gängiges Modell, um die Belastung der Probanden mit unterschiedlichen Luftschadstoffen zum Zeitpunkt der Studie abzuschätzen. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf Stickstoffdioxid (NO2) sowie den gröberen PM10- und den feinen PM2,5-Feinstaub mit Partikeln von weniger als 2,5 Mikrometern Durchmesser. Einflussfaktoren wie Alter, Körpergewicht oder das Rauchen rechnete das Team bei seinen Auswertungen heraus.