Die Impfmüdigkeit der Deutschen hat Folgen: Seit Anfang des Jahres grassiert erneut eine Masern-Epidemie, wie die Gesundheitsbehörden melden. Betroffen sind vor allem Erwachsene, die als Kinder nicht oder nur einmal gegen die Infektion geimpft worden sind. Auch Mumps-Fälle nehmen wieder zu. Beide Infektionen können schwerwiegende und bleibende Folgen verursachen – diese sogenannte Kinderkrankheiten sind alles andere als harmlos. Mediziner appellieren, fehlende Impfungen dringend nachzuholen.
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Masern gelten häufig als typische Kinderkrankheit. Aber auch Erwachsenen können sich mit diesem Virus anstecken. Wer erkrankt, bekommt mit viel Glück nur einen Hautausschlag, Fieber und grippe-ähnliche Symptome. Aber in einigen Fällen nimmt die Krankheit einen weitaus schwereren Verlauf. Bei immerhin jedem Tausendsten verursacht sie eine schwere Hirnentzündungen mit oft bleibenden Folgen. Ebenfalls einer von Tausend stirbt sogar an den Masern. Weltweit ist das Masernvirus für 140.000 Todesfälle jährlich verantwortlich. Ein wirksames Heilmittel für die Masern gibt es nicht.
Erhöhtes Risiko durch unbegründete Angst vor Impf-Folgen
Vor der Krankheit und ihren schwerwiegenden Folgen schützen kann nur eine Impfung. Deshalb sollen alle Kinder im zweiten Lebensjahr die sogenannte Masern-Mumps-Röteln Kombinations-Impfung (MMR) bekommen – eigentlich. Doch gerade in Deutschland weigern sich viele Eltern, ihren Nachwuchs impfen zu lassen – aus Angst vor Nebenwirkungen. Diese bestehen meist nur aus einer leichten lokalen Reizung an der Impfstelle, können aber auch vorübergehend leichte Magen-Darm-Beschwerden oder Erkältungssymptome auslösen.