Wer über den Wolken arbeitet, lebt gefährlich. Denn Flugbegleiter erkranken deutlich häufiger an Krebs als die normale Bevölkerung, wie eine US-Studie jetzt bestätigt. Beim weiblichen Kabinenpersonal steigt das Brustkrebsrisiko im Schnitt um die Hälfte, das Risiko für Tumor im Magen-Darm-Trakt verdoppelt sich sogar fast. Ursachen für das höhere Krebsrisiko sind wahrscheinlich vor allem die stärkere Belastung mit kosmischer Strahlung, aber auch Schlafmangel und Schichtdienste, wie die Forscher berichten.
Die Erde schützt ihre Bewohner durch gleich mehrere Schutzschilde vor der harten Weltraumstrahlung – glücklicherweise. Denn die energiereichen Teilchen aus dem All können schwere Zellschäden anrichten und Entartungen, Missbildungen und im schlimmsten Fall sogar den Tod verursachen.
Erhöhte Belastung
Allerdings ist der irdische Strahlenschutzschild nicht völlig dicht: Auf hohen Bergen und auch in der typischen Reiseflughöhe des Luftverkehrs ist die Strahlenbelastung deutlich höher als am Boden. Bereits 2005 ermittelte eine deutsche Erhebung: Das Flugpersonal gehört mit einer durchschnittlichen effektiven Jahresdosis von 1,8 Millisievert zu den am stärksten exponierten Berufsgruppen.
Dass diese erhöhte Strahlenbelastung auch das Krebsrisiko für Flugbegleiter erhöht, wird schon länger vermutet. Studien kamen bisher allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen. Jetzt haben Irina Mordukhovich von der Harvard University und ihr Team dies in einer der bisher größten Studien zu diesem Thema überprüft. Dafür werteten sie die Krankheitsdaten von 5.366 US-Flugbegleitern aus und verglichen sie mit Daten für die Allgemeinbevölkerung.