Versteckte Belastung: Wer viel Fastfood isst, der nimmt auch deutlich mehr Weichmacher zu sich. Wie stark diese Belastung ist, belegt nun eine US-Studie. Im Urin von Fastfood-Liebhabern fanden die Forscher bis zu 40 Prozent mehr Weichmacher-Reste als bei Probanden, die mindestens 24 Stunden lang auf Pizza, Burger und Co verzichtet hatten. Das belegt, wie stark diese chemischen Kunststoffzusätze im Laufe der Lebensmittelverarbeitung in die Nahrung übergehen.
Sie machen Plastik elastischer und geschmeidiger und verstecken sich deshalb in unzähligen Alltagsobjekten: Weichmacher. Doch Studien zeigen, dass die Phtalate Neurodermitis und Asthma bei Kindern fördern können, zudem haben sie eine hormonähnliche Wirkung und beeinträchtigen die Fortpflanzung. In Kinderspielzeug und Babyflaschen sind Weichmacher daher schon seit 2005 verboten. Dennoch sind Weichmacher noch immer in den meisten Plastikobjekten unseres Alltags enthalten.
Bisher größte Studie dieser Art
Amo Zota von der George Washington University und ihre Kollegen haben nun untersucht, wie viel Phtalate wir unfreiwillig mit unserer Nahrung aufnehmen – besonders mit dem meist in Plastik und Folie verpackten Fastfood. Denn über den Kontakt mit den Verpackungen, aber auch zu Behältern und andere Kunststoff-Utensilien, die bei der Verarbeitung eingesetzt werden, übertragen sich die Weichmacher auf die Lebensmittel.
Für ihre Studie befragten die Forscher 8.877 Teilnehmer über ihre Ernährung der letzten 24 Stunden und analysierten ihre Urinproben auf Abbauprodukte der zwei gängigsten Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP) und Diisononylphthalat (DINP). „Unseres Wissens nach ist die die größte Studie zu Fastfood-Konsum und der Aufnahme von Umweltchemikalien und die erste populationsbasierte dieser Art“, sagen die Wissenschaftler.