Effektive Tarnung: Forscher haben herausgefunden, warum unser Immunsystem häufig keine Chance gegen die berüchtigten MRSA-Erreger hat: Viele dieser Bakterien besitzen eine Art Tarnkappe. Dabei handelt es sich um ein Protein, das die Oberfläche der Keime so verändert, dass sie vom körpereigenen Abwehrsystem nicht mehr erkannt werden können. Diesen nützlichen Schutz haben die MRSA-Bakterien interessanterweise von ihren Feinden erworben, wie das Team im Fachmagazin „Nature“ berichtet.
Infektionen mit dem Bakterium Staphylococcus aureus verursachen weltweit zahlreiche Todesfälle. Besonders gefährlich sind dabei resistente Stämme des Erregers, kurz MRSA genannt. Diese Keime tauchen vielfach in Krankenhäusern, aber auch zunehmend in ganz normalen Haushalten auf.
Das Problem: Vor allem immunschwache Menschen schaffen es oftmals nicht, die Bakterien mithilfe ihrer körpereignen Abwehrmechanismen zu bekämpfen. Sie werden dann ernsthaft krank – und die Resistenz der Keime gegen gängige Medikamente macht die Behandlung solcher Infektionen kompliziert.
Veränderte Oberfläche
Um in Zukunft effektivere Therapien gegen MRSA-Erreger entwickeln zu können, versuchen Wissenschaftler die Funktionsweise dieser Bakterien besser zu verstehen. David Gerlach von der Universität Tübingen und seine Kollegen haben in diesem Zusammenhang nun eine interessante Entdeckung gemacht: Sie fanden heraus, dass sich die Keime für das Immunsystem unsichtbar machen können.