Medizin

Obst vorbeugend gegen Erblindung im Alter?

Mehr als drei Portionen täglich schützen vor Makulopathie

Obst © USDA

Das Essen von Obst könnte einer altersbedingten Augenkrankheit vorbeugen, die zu einer Erblindung führen kann. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Brigham and Women’s Hospital an 118.000 Menschen gekommen. Es zeigte sich, dass Probanden, die drei oder mehr Portionen Obst täglich aßen, gut ein Drittel seltener an einer Makulopathie erkrankten als jene, die nur wenig Obst zu sich nahmen. Die Augenkrankheit ist eine der Hauptursachen für eine Erblindung bei Patienten über 65 Jahren.

Das Team untersuchte den Zusammenhang der konsumierten Menge an Obst, Gemüse und Vitaminen mit dem Risiko einer Augenerkrankung. Sie begleiteten 77.562 Frauen, die an der Nurses‘ Health Study und 40.866 Männer, die an der Health Professionals Follow-up Study teilnahmen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu Beginn der Studie mindestens 50 Jahre alt und verfügten über keine entsprechende Diagnose. Die Frauen wurden bis zu 18 Jahre begleitet, die Männer bis zu 12 Jahren. Die Teilnehmerinnen beantworteten im Untersuchungszeitraum bis zu fünf Mal einen Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten, die Männer drei Mal. Zusätzlich machten sie alle zwei Jahre Angaben zu ihrer Einnahme von Vitaminen und Nahrungsergänzungen.

Während des Beobachtungszeitraumes wurde bei 329 Frauen und 135 Männern ein frühes Stadium von ARM diagnostiziert. Weitere 217 Frauen und 99 Männer litten unter einer neovaskulären ARM, einer ernsteren Form der Erkrankung. Während drei oder mehr Portionen Obst täglich das Risiko einer neovaskulären ARM deutlich verringerten, schien das Essen von Gemüse keine Vorteile zu bringen. Orangen und Bananen konnten besonders stark schützende Eigenschaften nachgewiesen werden. Zusätzlich zeigte sich, dass zwischen den Mengen antioxidanter Vitamine und dem Erkrankungsrisiko kein direkter Zusammenhang bestand.

Eine Makulopathie wird durch eine Schädigung der Makula verursacht, einem Teil der Retina. Entweder kommt es zu einer Zerstörung der Zellen oder einer Schädigung des Gewebes durch das Wachstum von Blutgefäßen unter der Retina. Derzeit gibt es Behandlungsmöglichkeiten aber keine Heilung. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass die Einnahme von antioxidanten Vitamin- und Mineralgaben gegen diese Krankheit schützen können. Zusätzlich wurde nachgewiesen, dass hohe Dosen von Vitamin C und E, sowie Beta-Carotin und Zink ihr Fortschreiten verlangsamen können.

(PTE, 16.06.2004 – NPO)

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

News des Tages

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

Dossiers zum Thema

keine Dossiers verknüpft

Bücher zum Thema

keine Buchtipps verknüpft

Top-Clicks der Woche