Duftende Entwöhnungshilfe: Angenehme Aromen könnten Rauchern bei der Entwöhnung helfen. Denn durch das Riechen an Duftproben lässt sich das akute Verlangen nach einer Zigarette offenbar abschwächen, wie eine Studie zeigt. Besonders wirkungsvoll scheinen demnach Duftstoffe zu sein, die bei den Betroffenen schöne Erinnerungen an vergangene Zeiten wecken und dadurch für gedankliche Ablenkung sorgen.
Rauchen kann auf Dauer Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern, den Spermien schaden sowie Zahnausfall und Rheuma begünstigen – eine Liste, die sich noch lange fortführen ließe. Auch Rauchern sind die mit dem Tabakkonsum verbundenen Risiken durchaus bewusst. Viele versuchen aus diesem Grund immer wieder von ihrer Sucht loszukommen: Manche vertrauen dabei auf Nikotinpflaster und -kaugummis, andere setzen auf E-Zigaretten und wieder andere greifen bei akutem Verlangen zu „Ersatzdrogen“ wie Schokolade oder versuchen sich abzulenken.
All diese Maßnahmen sind jedoch selten von langfristigem Erfolg gekrönt: Mehr als die Hälfte aller Aufhörwilligen werden irgendwann rückfällig und greifen in einem schwachen Moment doch wieder zur Zigarette. „Selbst mit Nikotin-Ersatz sind Rückfälle häufig. Es sind daher dringend neue Methoden gefragt, um den Millionen von Menschen zu helfen, die mit dem Rauchen aufhören möchten, es aber nicht schaffen“, konstatiert Michael Sayette von der University of Pittsburgh.
Ablenkung über die Nase
Auf der Suche nach Möglichkeiten, dem Verlangen entgegenzuwirken und Abhängige auf diese Weise bei der Rauchentwöhnung zu unterstützen, haben der Psychologe und seine Kollegen nun das Potenzial von Duftstoffen unter die Lupe genommen. Könnte eine Ablenkung über die Nase das Bedürfnis nach Nikotin abmildern? Tatsächlich deuten erste Experimente auf positive Wirkungen einer solchen „Aromatherapie“ hin, wie das Team berichtet.