Übergroßer Kopf, langgezogene Augen, winziger Körper: Die „Ata“-Mumie aus der Atacama-Wüste ähnelt verblüffend einem Außerirdischen. Doch DNA-Analysen enthüllen nun ihre wahre Identität. Demnach handelt es sich dem Wesen eindeutig um einen Menschen – „Ata“ ist ein kleines Mädchen. Gleich mehrere Mutationen im Erbgut führten jedoch zu so schweren Fehlbildungen von Knochen und Kopf, dass der Säugling nicht lebensfähig war, wie die Forscher berichten.
Im Jahr 2003 machte der Chilene Oscar Muñoz in der Atacama-Wüste eine verblüffende Entdeckung: Er fand die Mumie eines nur 13 Zentimeter kleinen Wesens mit bizarrem Aussehen. Die Mumie besaß einen dreieckigen, auffallend großen Kopf mit langgezogenen Augen. Der Körper des „Atacama-Humanoiden“ war dagegen extrem schmal und klein und es fehlten zwei Rippen. Damit passte die Mumie perfekt zum Stereotyp eines Außerirdischen – kein Wunder, dass schon bald Gerüchte über einen „Alien“-Fund die Runde machten.
Erbgut aus dem Rippenknochen
Doch was steckt wirklich hinter dem bizarren Aussehen der Ata-Mumie? Um das herauszufinden, haben Garry Nolan von der Stanford University und sein Team das rätselhafte Wesen nun näher untersucht. „Ich habe über einen Freund von diesem Wesen gehört und es ist wirklich ziemlich dramatisch“, sagt Nolan. „Ich habe dann gleich gesagt: Was auch immer das für ein Wesen ist – wenn es DNA hat, kann ich es herausfinden.“
Tatsächlich gelang es den Forschern, aus einem Rippenknochen der Ata-Mumie sein Erbgut zu isolieren. Da die Mumie den Schätzungen der Experten nur rund 40 Jahre alt ist, war die DNA noch relativ gut und vollständig erhalten. Die Forscher sequenzierten das gesamte Genom und suchten dabei vor allem nach Mutationen, die das bizarre Aussehen der Mumie erklären konnten.