Medizintechnik

Roboter-Chirurgen richten Knochen

Prototyp führt Lagekorrekturen bei Knochenbrüchen durch

Wissenschaftler arbeiten gegenwärtig an einem Roboter, der gebrochene Knochen reparieren soll. Ein erster Prototyp, genannt FleP (Flexible Parallel Robot), wurde entwickelt, um Lagekorrekturen bei Frakturen langer Knochen, wie dem Oberschenkelknochen durchzuführen.

Nach Ansicht von Andrew Graham von der University of Auckland in Neuseeland, der seit zwei Jahren an dem Projekt arbeitet, könnte die Art, wie Operationen ablaufen, durch die Roboterchirurgie revolutioniert werden. "Wenn ein Knochen gebrochen ist, ist eine exakte Reposition von entscheidender Bedeutung, um eine Heilung in der anatomisch besten Position zu ermöglichen", so Graham.

Das gegenwärtige Forschungsprojekt weckt große Hoffnungen, den Erfolg und die Genauigkeit bei solchen Lagekorrekturen erheblich zu steigern und damit die Notwendigkeit konventioneller chirurgischer Eingriffe sowie die Genesungszeit der Patienten zu verringern. Der Bereich der Orthopädie eignet sich Graham zufolge besonders für die Roboterchirurgie, da Knochen starrer sind als andere Teile des menschlichen Körpers und sich vorhersehbarer verhalten.

FleP arbeitet, indem er einen gebrochenen Knochen genau am vorgesehenen Platz einrichtet, nachdem ein Computerprogramm die Verletzung mittels komplexer medizinischer Algorithmen analysiert hat. Ein Chirurg überwacht das gesamte Verfahren hinter einem Computer und gibt über eine entsprechende Maske oder per Stimme Kommandos.

Bisher musste der Chirurg die Knochen unter ständiger Röntgenkontrolle mithilfe eines so genannten Extensionsgeräts manuell einrichten. Dieser Vorgang erfordert jedoch große Handfertigkeit und Konzentration auf Seiten des Chirurgen und eine genaue Einrichtung der Knochen wird nicht immer erreicht. Dies hat im schlimmsten Fall weitere Eingriffe zur Folge und sowohl Patient als auch Arzt werden anhaltend der Röntgenstrahlung ausgesetzt.

In weiteren Schritten sollen nun Anstrengungen unternommen werden, FleP vom Stadium eines Prototypen so weiterzuentwickeln, dass er in einem Klinikumfeld eingesetzt werden kann.

(Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund, 06.02.2007 – NPO)

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